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Auch der schönste Sommer geht einmal zu Ende. Zugegeben, wir dürfen uns dieses Jahr nicht beschweren. Immerhin war das ein Spitzensommer! Vielleicht ein ‚bisschen’ zu warm. Ein ‚bisschen’ zu trocken. Gut, machen wir uns nichts vor, es war zu warm. Zu trocken. Während wir die Hitze in der Hängematte ausschaukeln konnten, hatten Pflanzen und Wiesen zu kämpfen.
Sollte auch Ihr Garten unter dem mediterranen Klima gelitten haben: Kein Problem. Wir sind bereit für Runde Zwei! Deshalb zeigen wir Ihnen heute, was Sie in Sachen Blütenpracht aus dem Herbst so alles rausholen können. Damit Sie das Ganze auch richtig genießen können, haben wir zudem ein paar Tipps, wie Sie es sich im Herbst auf dem Balkon oder auf Ihrer Terrasse gemütlich machen.
Sie bringen Farbe auf Balkon und Terrasse: Klassische Herbstblüher. Dazu zählen Chrysanthemen, Astern, Herbstanemonen und natürlich Dahlien in all ihrer abwechslungsreichen und intensiven Farbenpracht. Doch Vorsicht. Astern wachsen sehr schnell und können ihre Größe bis zum kommenden Frühjahr verdreifachen. Daher überlegen Sie gut, ob sie in einem Balkonkasten auch langfristig ausreichend Platz finden oder nicht besser einen Platz schaffen. Dahlien mögen keinen Frost, sie sind quasi der ‚Übergangsmantel’ vor der Winterbepflanzung. Die können Sie nämlich bereits mit planen, gleiches gilt für die ersten Frühjahrsblüher. Stecken Sie einfach ein paar Tulpen- und Narzissenzwiebeln mit in die Erde – et voilà.
Im Wechselspiel mit Immergrünen Pflanzen legen Sie also jetzt den Grundstein für eine verlängerte Gartensaison – auch über den Spätsommer hinaus. Doch zurück zur Dahlie: Am Besten pflanzen Sie diese Blüher nicht ein, sondern stellen Sie einfach nur in einen Übertopf oder Balkonkasten. So haben Sie mit dem ersten Frost die Möglichkeit, die Dahlien an einem frostfreien Ort in den Winterschlaf zu verabschieden.
Eine weitere hübsche Blüte bildet das herbstblühende Alpenveilchen, das bis in den November Freude macht. Danach sind ihre Blätter bis zum Frühjahr eine hübsche Augenweide. Achten Sie bei der Standortwahl aber bitte darauf, dass das Veilchen einen nicht zu sonnigen Platz – optimal ist der Halbschatten – bekommt. Noch ein Tipp: Es gibt unterschiedliche Sorten, nicht jede ist frosthart. Auf die Frosthärte kommt es also an, darüber können Sie sich im Fachhandel informieren.
Jetzt hätten wir fast die Herbstpflanze schlechthin vergessen: Die Heide! Dieses robuste Gewächs, das vielen auch unter dem Namen Erika geläufig ist, fühlt sich im Topf, Balkonkasten und Gartenbeet gleichermaßen wohl. Weiß, rosa, rot und violett – die Besenheide (Callunavulgaris) blüht dabei bis November, die Schnee- bzw. Winterheide (Erica carnea) kann ab Dezember einziehen und blüht auf jeden Fall bis April. Sie sehen schon: Besonders vielversprechend, weil es für ein spannendes Farbspiel sorgt, ist die Kombination verschiedener Heide-Sorten und -farben. Viel mehr rund um das Wunderkraut können Sie übrigens in unserem Artikel Heidezeit nachlesen.
Nicht nur bunte Blüten sorgen für Atmosphäre, auch sattes Grün beugt dem Herbstblues vor. Und gerade im Winter, wenn nicht mehr die Blüten das Gesamtbild prägen, sorgen verschiedene Blattformen, - farben und -strukturen für ein abwechslungsreiches Bild. Dafür können Sie Immergrün wie Efeu, Zwergzypresse und spannende Gräser setzen. Besonders charaktervoll ist die Orangenblume: Mit Abstufungen von Gelbgrün bis Dunkelgrün und unterschiedlichen Blattgrößen sorgt die Orangenblume für Abwechslung im Winter und mit ihren kleinen weißen Blüten im Frühjahr für ein überraschendes Dufterlebnis. ‚Aaztec Pearl’ beispielsweise ist eine Sorte, die jahrelang im Balkonkasten oder Blumentopf überlebt, da sie problemlos beschnitten werden. Das ist auch nötig, denn die fedrigen Blätter können bis zu einem Meter hoch werden!
Neben der Orangenblume machen auch Gräser wie Heuchera – ein wahrer Klassiker in unzähligen Farben von Gelbgrün bis Rot – und Silberdraht Laune. Dafür sorgt nicht zuletzt auch die Tatsache, dass beide relativ anspruchslos sind, was den Standort betrifft. Sie wollen mehr zu Ziergräsern wissen? Dann schauen Sie doch auch einmal hier rein: Mehr als herbstliche Zierde.
Der Terralis-Pflanztipp: Besonders schön wirkt die Bepflanzung, wenn Herbstblüher und –pflanzen mit unterschiedlicher Wuchshöhe kombiniert werden. Wenn Sie die Pflanzen zudem schon dicht zusammensetzen, können sie sich gegenseitig vor allzu ungemütlichem Wetter schützen.
Damit Sie Ihren Herbstbalkon oder Ihre Terrasse nicht nur vom Sofa aus durch das Fenster genießen, wird es höchste Zeit, das Draußen-Refugium gemütlich zu machen. Wir empfehlen wärmende und kuschelige Felle, Decken aus schöner Wolle, gefütterte Kissen, einen Teppich und natürlich jede Menge Licht. Das können passende Leuchtmittel sein, doch auch und gerade Lichterketten sowie Kerzen in Windgläsern sorgen jetzt für eine wohlige Atmosphäre. In unserem DIY-Spezial: Betonlichter finden Sie darüber hinaus weitere Inspiration für eine stimmungsvolle Beleuchtung. Naturmaterialien wie Holz und Wolle sind natürlich besonders schön und authentisch. Das gilt auch für Pflanzkästen. Wie wäre es beispielsweise, wenn Sie alte Weinkisten umnutzen?
Um sich gegen erste Herbststürme zu wappnen, können Sie, falls nötig, zusätzlich auch einen Windschutz anbringen. Ob Sie selbst kreativ werden oder aber fertige Module im Gartencenter kaufen – Ihrer Fantasie sind selbstverständlich keine Grenzen gesetzt. In diesem Sinne: genießen Sie die verlängerte Saison! Und vergessen Sie Ihre Strickjacke nicht.
Bildquelle: Adobe Stock