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Unkraut im Rasen und Garten

Un•kraut. [das]. "Pflanzen", so der Duden, "die nicht von Menschen gewünscht sind, aber dennoch da wachsen, wo man Nutzpflanzen oder Zierpflanzen angebaut hat."Bei einem Unkraut handelt es sich also um eine Pflanze, die am jeweiligen Standort vom Menschen unerwünscht, ohne Nutzen oder gar störend ist. Damit stammt seine Definition nicht aus der Botanik. Denn Unkräuter sind nur die Pflanzen, welche die Menschen dazu bestimmen. Im Mittelalter beispielsweise galten Weizen-Arten wie Roggen oder Feldsalat als Unkräuter. Heute stören vor allem Moose, Kletten, Wildblumen und verholzende Pflanzen – man spricht auch vom Gartenunkraut – die angelegte Vegetation im heimischen Garten. Mit ein paar Tricks (und ein wenig Zauberei) kann man dem unerwünschten Gartenbewohner die Stirn bieten.

Unerwünschte Vegetation im Gartenvernichten

Um Unkraut dauerhaft zu entfernen, können biologische oder chemische Methoden eingesetzt werden. Doch es muss nicht immer die Chemiekeule sein, wenn es darum geht, Gartenwege, Terrassen, Beete und Rasenflächen von Unkraut zu befreien. Im Gegenteil! Bei unsachgemäßer Handhabung vernichten Sie nicht nur das Gartenunkraut, sondern unterdrücken auch die Gesamtvegetation. Ganz abgesehen davon, dass unter dem Einfluss chemischer Substanzen auch Boden und Tierwelt leiden können. Die beste Methode ist deshalb auch die natürlichste: das Jäten. Vor allem nach dem Regen lassen sich die meisten Pflanzen easy aus dem aufgeweichten Boden herausziehen. Sie können allerdings auch auf diese 10 Anti-Unkraut-Tricks setzen:

1. Da kocht das Kraut

Eine effektive und ökologisch unbedenkliche Art der Unkrauttilgung ist kochendes Wasser. Ja, so einfach kann es manchmal sein: Kochendes Wasser über die Pflanzen gießen, anschließend trocknen lassen und entfernen. Durch das Abbrühen wird der empfindliche Organismus der Pflanze zerstört.

2. Es blüht nicht

Unkraut verbreitet sich unter anderem über Samen. Deshalb ist es besonders wichtig, sie frühzeitig zu entfernen. Genauer: bevor die Pflanze blüht. Wenn Sie gerade keine Zeit zum Jäten haben, schneiden Sie zumindest die Blütenköpfe ab, damit sich die Samen gar nicht erst entwickeln können.

3. Es lebe der Fugenkratzer

In den Ritzen zwischen Terrassen- und Wegplatten siedelt Unkraut besonders gerne. Und sieht besonders hässlich aus. Eine wirkungsvolle Methode gegen Wildwuchs in Pflasterfugen ist der Fugenkratzer (ein Messer tut es natürlich auch). Weitere Ratschläge gegen Löwenzahn und Co. gibt Gärtner Peter Rasch.

4. Unkrautvlies verlegen

Natürlich muss man es gar nicht erst soweit kommen lassen, dass Unkraut Beete überwuchert. Neu angelegt Beete können beispielsweise mit einem Unkrautvlies bedeckt werden, auf das frisch Erde aufgebracht wird. Das hemmt das Wildkraut-Wachstum und hält zusätzlich die Feuchtigkeit besser im Boden.

5. Pfahlwurzeln bestechen

Als hilfreiche Waffe im Kampfe gegen mehrjähriges Unkraut hat sich der Pfahlwurzelstecher bewährt. Anstatt die Pflanze nur abzureißen, packt man das Übel mit diesem Werkzeug bei der Wurzel, indem man dicht neben der Pflanze einsticht, die Erde aufrüttelt und dann die Pflanze samt Wurzel entfernt.

6. Klassisch mit Spaten und Hacke

Manchmal lohnt sich die Mühe, eine Fläche komplett umzugraben. Vor allem wenn das Unkraut überhand nimmt oder ein Beet neu angelegt werden muss. Potenzielle Unkrautsamen werden so in den Untergrund verbannt. Mit positivem Nebeneffekt: Der Boden wird aufgelockert und gelüftet. Und auch Regen- und Gießwasser kann wieder besser aufgenommen werden.

7. Folie und viel Zeit

Eine vorausschauende Methode ist das Abdecken der Beete durch dunkle Folie. Denn wenn die Fläche einige Monate abgedeckt bleibt, wird die Lichtzufuhr unterbrochen und damit das Wachstum der ungeliebten Pflanzen stark gehemmt. Eine gute Idee für alle, die ihr Beet nicht sofort nutzen möchten.

8. Den Pflanzenteppich ausrollen

Zupfen und Rupfen ist nichts für Sie? Dann setzen Sie doch einfach verschiedene Bodendecker wie Storchschnabel, Immergrün oder Golderdbeere ins Beet . Das ist dekorativ und als Planzenteppich extrem wirksam gegen Unkraut.

9. Einfach mal Mulchen

Eine Schicht Mulch als oberste Deckschicht von Flächen, auf denen sich das Unkraut nicht selbst ansiedeln soll, wirkt Wunder. Als Mulch, sprich unverrottete organische Materialien, eignen sich Laub, Äste oder Gras-Schnittgut. Doch auch Kalk, Sägemehl und Rindenmulch halten Unkraut zuverlässig in Schach.

10. Unkrautjäten bei Neumond

Klingt nach Hokus-Pokus? Viele Gärtner schwören allerdings darauf. Warum? Angeblich ist das Pflanzenwachstum bei Neumond gehemmt. Natürlich müssen Sie nicht nach dem Mondkalender Unkraut jäten, ein verhangener Himmel tut es auch. Denn wenige Sonnenstrahlen reichen schon aus, um das Wachstum von Samen und Wurzelresten der Wildkräuter anzuregen.

"Ein Unkraut ist nichts anderes als eine ungeliebte Blume."
(Ella Wheeler Wilcox, amerikanische Schriftstellerin, 1850 - 1919)

Wenn Sie nicht ganz sicher sind, was da in Ihrem Garten genau wuchert, wo Unkraut anfängt und wo Zierpflanze aufhört, finden Sie hier spannende Informationen rund um das "ungeliebte Kraut". Zum Beispiel, warum bestimmte Pflanzen Unkräuter sind und welche Wirkungen sie auf Mensch und Umwelt haben.