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Terrassenplatten im Außenbereich sind sehr beliebt. Nicht ohne Grund: sie sind robust und zeigen sich unempfindlich gegenüber Flecken, Säuren und alkalische Flüssigkeiten, selbst eine regelmäßige Hochdruckreinigung übersteht keramisches Feinsteinzeug schadlos. Trotz der hohen Funktionalität haben Terrassenplatten für den Außenbereich auch optisch einiges zu bieten – von der Holzanmutung bis zum Beton-Look. Ist die richtige Terrassenplatte gefunden, bleiben zwei Fragen: Wie kann man Terrassenplatten verlegen? Und wie muss man Terrassenplatten verfugen?
Die Antwort: Ein Profi kann Terrassenplatten verlegen und verfugen. Wer Heimwerkerqualitäten und Zeit mitbringt, kann seine neuen Terrassenplatten aber auch selbst verlegen, zum Beispiel mit einem Stelzlager auf Splitt. Grundsätzlich empfehlen sich im Außenbereich vier Verlegearten. Ob das Stelzlager auf Splittbett oder die Verklebung von Terrassenplatten die Nase vorn hat, liegt an persönlichen Vorlieben, der Art der Nutzung und, nicht zu vergessen, dem zur Verfügung stehenden Budget.
Platten verlegen auf Terrasse und Balkon – das gelingt mit etwas Geschick und den entsprechenden Hilfsmitteln auch ohne die Hilfe eines Profi-Handwerkers. Wir stellen verschiedene Verlegevarianten vor und liefern eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vorbereitung der häufigsten Verlegeart: die Verlegung von Terrasenplatten mit Stelzlager auf Splitt.
Eine typische Verlegevariante für Keramikplatten bei leichter Beanspruchung ist die Verlegung von Terrassenplatten auf Splitt. Dafür kommt sogenannter Edelsplit zum Einsatz. Empfehlenswert ist hier eine Körnung von mindestens 2 mm, die Schichtdicke sollte im Ergebnis etwa 5 cm betragen. Bevor die Platten zum Einsatz kommen, wird der Splitt mit einem leichten Gefälle abgezogen.
Sind diese Maßgaben berücksichtigt, ist der Untergrund optimal vorbereitet, um die Terrassenplatten zu verlegen. Zur Fixierung der Fugen bietet sich Platten- oder Fugenfix an. Die Verlegung selbst ist relativ einfach, schnell und günstig. Allerdings neigen die Platten auf dem Splittbett zum ‚wandern’ oder ‚kippeln’, eine Randeinfassung kann diesem Effekt jedoch wirksam vorbeugen.
Terrassenplatte auf Split: Die Planung und Vorbereitung in 5 Schritten
1. Terrassenfläche markieren: Mit einer Mauerschnur oder noch einfacher Markierungsspray lässt sich die Terrassenfläche markieren, eine Zugabe von 20 cm sollte berücksichtigt werden.
2. Anschließend wird die Fläche so ausgehoben, dass der geplante Aufbau inklusive Plattenoberkante mit der Terrassentür abschließt. In diesem Schritt bereits das Gefälle von 2 % einplanen (vom Haus weg) und den Boden mit einer Rüttelplatte verdichten.
3. Nun werden die Randsteine auf der verdichteten Bodenfläche gesetzt, dafür den Landschaftsbaubeton/ Plattenfix anrühren und auf der Bodenfläche auftragen, den ersten Stein setzen und mit einem Gummihammer einklopfen. Darauf werden dann die weiteren Randsteine entlang der Markierungen gesetzt. Mit einer Wasserwaage immer wieder auf Ebenheit überprüfen.
4. Je nach geplantem Belag macht es Sinn, den Innenraum mit Frostschutzmaterial zu füllen und verdichten. Auf den Frostschutz wiederum werden für den Pflastersplitt 4 cm eingeplant, der planeben und mit Gefälle angelegt sein muss, wenn Terrassenplatten auf Splittschicht verlegt werden sollen. Kommen Stelzlager auf Splittbett zum Einsatz, kann dank de Höhenverstellbarkeit noch nachjustiert werden.
5. Das Splittbett wird auf sogenannte Abziehlehren in mehreren Schritten aufgebracht, nach jedem Auffüllen wird die Fläche mit einem Abziehbrett oder einer Setzlatte abgezogen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.
Wer Terrassenplatten auf Balkon oder eine Dachterrasse verlegen möchte, kann nicht auf ein Splittbett zurückgreifen, da Aufbauhöhe und Aufbaugewicht bei Balkon und Dach nicht zu groß sein dürfen. Stelzlager sind deshalb eine gute wie einfache Lösung. Sie sollten allerdings nur im privaten Bereich verwendet werden, da häufiges und zahlreiches Begehen zu Hohlgeräuschen führt. Sehr von Vorteil ist, dass Leitungen unter den Platten verlegt und die Terrassenplatten unkompliziert angehoben werden können, zum Beispiel um die Leitungen zu Reinigen oder um eingedrungene Verschmutzungen zu beseitigen, denn die Fugen bleiben bei der Verlegung von Terrassenplatten auf Stelzlagern immer offen.
Relativ teuer und etwas aufwändiger, dafür aber fast wartungsfrei, langlebig und stabil ist die Verwendung von Drainagemörtel als Unterbau für die Plattenverlegung auf Terrasse und anderen Gartenflächen. Wie beim klassischen Fliesenbelag stellt die feste Verfugung auch für die Terrassenplatten kein Problem dar, weshalb sich die Verlegeart mit Drainagemörtel im Außenbereich äußerster Beliebtheit erfreut. Auf eine etwa 15 cm dicke, verdichtete Tragschicht, zum Beispiel aus Mineral- oder einem Recyclinggemisch, wird eine 5 bis 7 cm starke Schicht Bettungsmörtel beziehungsweise Drainagemörtel erdfeucht eingebracht und auf die gewünschte Höhe abgezogen. Bevor die terrassenplatten verlegt werden können, bestreicht man die Rückseite mit einer flexiblen Haftschlämme.
Eine klassische Form der Verlegung von Terrassenplatten im Außenbereich ist die Verklebung, denn sie gestaltet im Ergebnis einen extrem belastbaren Bodenbelag. Durch die feste Verklebung können die Terrassenplatten zudem nicht wandern und fest verfugt werden. Allerdings sollte bei dieser Verlegeart unbedingt eine fachgerechte Abdichtung vorgenommen werden. Und bei der Wahl des passenden Klebers gilt: Er muss für die gewünschte Anwendung zugelassen und darüber hinaus kunststoffmodifiziert sein. Der Auftrag ist dann recht simpel und erfolgt sowohl auf dem Untergrund als auch auf der Plattenrückseite. Etwas aufwändiger ist die Untergrundvorbereitung, schließlich muss eine Betonplatte gegossen und eine Drainagematte verlegt werden.
Unser Tipp:
Bevor Sie Platten auf Terrasse oder Balkon verlegen, sollten Sie unbedingt die Herstellerempfehlungen berücksichtigen, die in wichtigen Details variieren können. Oder ziehen Sie im Vorfeld einen Fachmann zu Rate. Gerade wenn Gefälle von 1,5 bis 2,5 Prozent eingebaut werden müssen, kommt es auf die korrekte Ausführung an.
Noch ein Tipp: Terrassenplatten auf dem Splittbett verfugen
Terrassenplatten sollten fest sitzen, damit sie nicht verrutschen. Werden Terrassenplatten verfugt, kann zudem kein Unkraut in den Fugen wachsen, das immer wieder mühsam entfernt werden muss. Um Terrassenplatten auf Splitt zu verfugen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Man kann lose verfugen, etwa mit Füllsand, oder eine feste Verfugung wählen. Dafür kommen beispielsweise dauerelastische Fugenmaterialien in Frage.
1. Terrassenplatten verfugen: Lose mit Füllsand
Grundsätzlich gilt: für die Wahl des Fugenmaterials bieten die Empfehlungen des Plattenherstellers wichtige Orientierung. Es darf beispielsweise nicht zu feinkörnig sein, damit es nicht in das Splittbett darunter einsinkt. Je breiter die Fugen zwischen den Terrassenplatten, desto gröber kann das Schüttmaterial sein. Für schmale Rillen wiederum kommen ausschließlich kleinpartikelhaltige Füllmaterialien in Frage.
Als Fugenfüllung eignen sich unter anderem Sand, Quarzsand oder Gesteinsmehl. Es gibt auch fertig angemischte Mixturen, die besonders wetterbeständig sind und sich nicht so schnell auswaschen. Wichtig bei der Einarbeitung ist, dass diese präzise erfolgt. Dazu wird das Fugenmaterial mit einem Besen diagonal zu den Fugen verteilt, die Fugen werden komplett bis oben aufgefüllt und abgerüttelt. Diesen Vorgang mehrmals wiederholen, bis die Fugen komplett befüllt sind. Das restliche Material von der Fläche entfernen.
Alternativ kann man auch ein paar Tage warten, bis sich das Material gesetzt hat – dann kann nochmals Fugenmaterial ergänzt werden.
2. Terrassenplatten verfugen: mit dauerelastischen Fugenmaterialien
Eine Alternative zum Füllsand sind werkseitig angerührte dauerelastische Fugenmassen, die mit einer Mauerkelle oder Gummilippe eingearbeitet werden. Nach dem Schließen der Fugen werden die Terrassenplatten auf Splitt von überschüssigem Material befreit.