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Luxus Außenbereich. Was gibt es Schöneres, als den Wohnraum nach draußen zu erweitern? Unter freiem Himmel essen, entspannen, erzählen – immer mehr Menschen holen sich mit der eigenen Outdoor-Oase ein bisschen Urlaubsfeeling in den Alltag. Bei der Gestaltung stehen Keramik-Fliesen für den Terrassenbelag besonders hoch im Kurs. Kein Wunder, Terrassenfliesen sind hart im Nehmen. Doch auch Steinzeug kann schwächeln, wenn es nicht sachgerecht verlegt ist.
Robust, schmutzunempfindlich und reinigungsfreundlich – es gibt viele überzeugende Argumente, sich im Außenbereich auf Keramik zu verlegen. Zu den Fakten:Keramikfliesen sind
Doch Fliese ist nicht gleich Fliese. Auf die Details kommt es an. So müssen Fliesen, die den Außenbelag bilden, als frostsicher deklariert sein. Kalte Temperaturen sind nämlich ebenso wie Feuchtigkeit Hauptursache für Schäden am Bodenbelag. Sogenannte Spaltplatten, auch bekannt als extrudierte Keramik, sind die beste Wahl, um eine dauerhaft schöne und schadfreie Terrasse zu genießen. Es gibt übrigens auch Feinsteinzeug für den Boden, das in der frostsicheren Ausführung ebenso im Außenbereich funktioniert.
Format, Form, Farbe, Material und Oberfläche – ist die Lieblingsfliese erst einmal ausgesucht, geht es an die Ausführung des Terrassenbodens. Dabei ist professioneller Rat alternativlos, die Verlegung von Fliesen im Außenbereich ist schließlich die Königsdisziplin eines Fliesenlegers. Nicht ohne Grund. Fliesenbelag, Fliesenkleber und Unterkonstruktion sind im Gegensatz zum Einsatz von Fliesen im Innenbereich ständigen Schwankungen von Temperatur und Feuchtigkeit ausgesetzt. Speziell im Winter machen Frost und Salz den Materialien schwer zu schaffen. Damit die Verlegung auf der Terrasse nicht zu einer ärgerlichen Investition wird, sollten einige grundlegende Dinge beachtet werden. “Die unumstößliche Grundregel bei der Vorbereitung des Untergrunds lautet: Kein Stauwasser – egal wo! Das A und O für die Haltbarkeit eines Fliesenbelags ist daher eine sachkundig geplante und fachgerecht ausgeführte Gesamtkonstruktion“, rät H. W. Ramrath, Vorsitzender des Technischen Ausschusses beim Fachverband Fliesen und Naturstein.
Grundsätzlich lassen sich mit Fliesen verschiedene Verlegemuster realisieren. Letztlich bestimmt aber das Format der Fliesen die Form. Allerdings ist von wildem Mustermix auf der Terrasse abzuraten, da sich Fliesen – genau wie der Untergrund – je nach Temperatur und Feuchtigkeit ausdehnen beziehungsweise zusammenziehen. Man sollte daher alle drei bis vier Meter eine Dehnungsfuge anordnen, die bei einer Breite von 10 Millimeter dauerelatsisch ausgeführt werden muss. Flexibilität ist davon abgesehen auch in punkto Fugenmörtel oberstes Gebot.
Die winterfeste Verlegung von Terrassenfliesen gelingt nur mit dem richtigen Fliesenkleber. Konkret heißt das: Einfache Flexkleber sind die falsche Entscheidung. Stattdessen sollte ein Zweikomponenten-Flexkleber verwendet werden. Charakteristisch an diesem Fliesenkleber ist die Flüssigkunststoff-Emulsion, die statt Wasser zum Anmischen verwendet wird. Doch Vorsicht bei handelsüblichen Produkten, bei denen die Kunststoffe bereits in Pulverform beigemischt sind. Der Kleber kann im Laufe der Jahre verseifen. Durch unterschiedliche Witterungsbedingungen wird der Kleber immer wieder feucht und trocknet im Anschluss wieder aus, auch Frost-Tau-Wechsel führen zur Herauslösung des Kunststoffes im Fliesenkleber, so dass dieser zunehmend porös wird. Mit der Folge, dass der Haftverbund nicht mehr gewährleistet ist.
Oben top, unten hopp? Nicht wenn es darum geht, einen dauerhaft winterfesten Terrassenboden zu verlegen. Will heißen: bei der Unterkonstruktion zahlt sich die Investition in Material und Ausführung immer aus. Andernfalls drohen frostige Zeiten. Ein professionell verlegter Fliesenbelag im nicht überdachten Außenbereich besteht daher aus mehreren Elementen, die aufeinander aufbauen. Von unten nach oben wird Schicht für Schicht zunächst die Abdichtungsbahn verlegt, gefolgt von Drainagematte und Drainagebeton. Drainagesysteme sind notwendig, um eingedrungenes Wasser abzuleiten. Im vierten Schritt wird die Entkopplungsmatte ausgelegt – Träger für den zweikomponentigen Fliesenkleber und die Fliese.