Inspirieren
Inspirieren
Fuge ist nicht gleich Fuge. Gerade wenn es darum geht, Pflastersteine, Mauerwerk und Terrassenplatten zu verfugen, stellt sich die Frage nach dem passenden Mörtel. Denn auch Mörtel ist nicht gleich Mörtel. Je nach Anforderungen im Innen- und Außenbereich stehen unterschiedliche Produkte für Ihr Projekt zur Verfügung. Ob Fugenmörtel, Bettungsmörtel oder Schlammmörtel – jede Mörtelart hat andere Eigenschaften. Welche Lösung für Platten und Steine besonders geeignet ist, hängt nicht zuletzt auch vom Untergrund ab. Ein Überblick über die verschiedenen Mörtelarten und ihre Anwendung.
Grundsätzlich füllt Mörtel die Lücken, sprich die Fugen aus, die sich bei der Verlegung von Terrassenplatten, Fliesen, Pflastersteinen oder Mauerwerk zwischen den einzelnen Elementen bilden. Dabei hat Mörtel nicht nur eine optische Funktion. Im Gegenteil. Fugenmörtel sorgt für einen stabilen Halt von Boden, Wand oder Mauerwerk. Im Außenbereich schützt er Pflasterwege und Terrassen zudem vor unerwünschtem Unkrautwachstum.
Darüber hinaus wird Mörtel auch häufig als Untergrund oder zur Untergrundbearbeitung verwendet. In diesem Fall kommt entweder ein sogenannter Bettungsmörtel oder ein Schlammmörtel zum Einsatz. Während der Bettungsmörtel selbst als Untergrund dient, bildet der Schlammmörtel eine Haftungsbrücke zwischen dem Bodenbelag und dem Mörtelbett.
Bei der Wahl des richtigen Mörtels ist vor allem die Frage wichtig, ob er im Innenbereich oder im Außenbereich genutzt wird. Gerade im Außenbereich können wechselnde Witterungen den Mörtel stark beeinflussen. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass das Produkt witterungsbeständig ist und gleichzeitig für das jeweilige Material von Terrassenfliese, Terrassenplatte, Mauerstein oder Pflasterstein geeignet ist. Übrigens: Farblich lässt sich der Mörtel auf die Optik der eingesetzten Steine, Platten und Fliesen abstimmen. Das sorgt für ein sauberes Fugenbild und ein stimmiges Gesamtkonzept.
Ebenfalls wichtig beim Kauf von Fugenmörtel sind Mindestfugenbreite und Mindestfugentiefe. Beide Maße müssen Sie bei der Verlegung und Verfugung einhalten. Auch die Belastung an den Boden ist ein relevanter Faktor für die Wahl des passenden Mörtelsystems. Bei Terrassen geht die Belastung üblicherweise nicht über die ‚Fußgängerbelastung’ hinaus. Wenn Sie jedoch Einfahrten und Höfe für Fahrzeuge nutzen, muss der Mörtel auf diese Art der Belastung ausgelegt sein. Am besten lassen Sie sich im Fachhandel beraten, so können Sie einen Fehlkauf ausschließen.
Generell unterscheidet man zwischen starrem und verformungsfähigem Fugenmörtel. Welche Variante die richtige ist, hängt vom Untergrund ab. Für Terrassen, Balkone, Einfahrten und Höfe stehen unterschiedliche Mörtelsysteme zur Verfügung – neben dem klassischen Fugenmörtel sind je nach Anforderung auch Bettungsmörtel und Haftungsschlämme, sprich Schlammmörtel, eine gute Wahl.
Pflasterfugenmörtel wird für die Verfugung von Plattenbelägen und Pflaster verwendet. Dazu zählen Naturstein- und Betonpflaster ebenso wie Terrassenplatten oder Klinkerbeläge. Mittels Fugenmörtel lassen sich Pflasterfugen aus ein- oder zweikomponentigem Kunststoffmörtel, der aus Sand und einem Bindemittel wie Epoxidharz und/oder Polyurethanbesteht, oder zementgebundenem Pflasterfugenmörtel herstellen.
Der einkomponentige Fugenmörtel (1K) ist grundsätzlich eher für enge Fugen gedacht und ist die optimale Lösung für Naturstein- und Betonsteinterrassen, für Gartenwege oder Hauseingänge. Fugenmörtel kann allerdings auch in Kombination mit keramischen Terrassenelementen wie Fliesen genutzt werden. Besonders hervorzuheben ist auch die solide Biegezeig- und Druckfestigkeit von 1K Fugenmörtel. Für Bereiche mit einfacher Fußgängerbelastung ist diese Mörtelform wie geschaffen.
Im Gegensatz zum 1K Fugenmörtel ist die ebenfalls wasserdurchlässige zweikomponentige Alternative (2K Fugenmörtel) auch für breitere Fugen sinnvoll. Gleichzeitig ist der 2K Fugenmörtel sowohl biegzeug- als auch druckfester. Damit hält er auch leichter und mittlerer Verkehrsbelastung stand.
Im Gegensatz zum 1K- und 2K Fugenmörtel ist der Zementfugenmörtel wasserundurchlässig und benötigt somit keinen wasserdurchlässigen Untergrund. Das Produkt eignet sich demnach gut für Natursteinbeläge und Betonbeläge und kann sowohl drinnen als auch draußen verbaut werden. Ein weiteres Plus: Zementfugenmörtel ist frostbeständig und weist einen sehr guten Tausalzwiderstand auf. Mittlere Verkehrsbelastungen stellen ebenfalls kein Problem dar, womit der Zementfugenmörtel auch für Garageneinfahrten funktioniert.
Wie der Name schon vermuten lässt, sorgt der Bettungsmörtel für einen stabilen Untergrund für den anschließenden Terrassen- oder Hofbelag. Eine Variante ist der Drainagemörtel, der als Unterbau für wasserdurchlässige, also drainfähige Konstruktionen mit Naturstein oder Betonwerkstein zum Einsatz kommt. Der Drain-Mörtel ist zementbasiert und tausalzbeständig, für denUnterbau sind selbst hohe Belastungen unproblematisch.
Achtung: Bettungsmörtel ist keine Alternative zum Fugenmörtel. Konkret dient er als trag- und drainfähiger Unterbau für Naturstein- und Pflastersteinflächen. Diese wiederum müssen natürlich noch verfugt werden.
Geht es um die Herstellung eines drainfähigen Untergrundes, kann alternativ zum Drainmörtel auch auf ein Bettungscompoundzurückgegriffen werden. Rollkies und Split dienen als Füllstoff, der mit dem Compound vermischt und im Anschluss als Untergrund auf der gewünschten Fläche für die Pflaster- und Plattenverlegung verteilt wird. In punkto Belastung ist ein Bettungscompound eine solide Lösung für leichte bis mittlere Verkehrsbelastung
Schlammmörtel gehört zu den Kontaktschlämmen. Er wird vor allem zur Herstellung einer Haftungsbrücke zwischen dem Bodenbelag und dem Mörtelbett verwendet und ist der ideale Mörtel, um Mosaik, Feinkeramik und Feinsteinzeug Stabilität zu verleihen.
Ob als Haftungsbrücke, als Unterbau oder zur Verfugung – das Mörtelsystem hängt immer vom jeweiligen Einsatzgebiet ab. Es ist empfehlenswert, sich vor dem Kauf mit dem Einsatzzweck vertraut zu machen. Achten Sie darauf, das die Produkteigenschaften wie etwa Wasserdurchlässigkeit oder Tausalzbeständigkeit den Anforderungen entsprechen.