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Es regnet, erste Herbststürme blasen das Laub von den Bäumen und manch eine Region wurde sogar schon von erstem Nachtfrost heimgesucht. Für alle Gartenfreunde heißt es jetzt: Endspurt! Denn wenn sich die Gartensaison dem Ende zuneigt, ist es höchste Zeit, den Garten winterfest zu machen. Und es lohnt sich, denn wenn Sie sich jetzt darum kümmern, dass Ihr Garten gut durch den Winter kommt, wird er es Ihnen im kommenden Jahr danken! Worauf es dabei ankommt, wie Sie das lästige Laub loswerden, was der Herbstschnitt für Bäume, Sträucher und Hecken bedeutet und wie Sie empfindliche Pflanzen vor Frost schützen – sprich wie Sie Ihren Garten winterfest machen – erklären wir Ihnen heute in fünf einfachen Schritten.
Die ersten Vorboten des Winters zeigen sich von Ihrer bunten Seite. Doch so hübsch Herbstlaub anzusehen ist, im Garten ist es oft lästig und kann, wenn es nicht rechtzeitig entsorgt wird, gerade dem Rasen Luft zum Atmen nehmen. Doch zu früh sollte man auch nicht mit dem Laubsammeln beginnen. Der beste Zeitpunkt, um Herbstlaub einzusammeln, ist in der Regel der erste Frost. Denn dann fallen die meisten Blätter von den Bäumen und Sie sparen sich ein paar Arbeitsgänge.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Gehwege sollten Sie natürlich regelmäßig von Laub befreien, damit keine Rutschgefahr besteht. Und auch der Rasen braucht eine extra Portion Pflege während der Wintervorbereitungen. Schließlich soll er im nächsten Sommer saftig grün und stark wachsen. Deshalb muss der Rasen auf jeden Fall laubfrei bleiben, sonst bleiben im Frühjahr braune Kahlstellen zurück. Das Laub auf dem Rasen können Sie abrechen oder mit einem Rasenmäher entfernen.
Übrigens: Anders als der Rasen freuen sich Beete freuen über Herbstlaub – er bietet einen natürlichen Frostschutz.
Nachdem der Rasen vom Laub befreit wurde, können Sie ihn zurückschneiden (ideal sind etwa vier bis sechs Zentimeter). Lässt man den Rasen zu lang, drückt der Schnee im Winter die einzelnen Grashalme platt, darunter können sich dann Pilze und Krankheiten ausbreiten. Wann genau der beste Zeitpunkt für den Rasenschnitt ist, hängt von der Witterung ab, der Rasen sollte jedoch vor dem ersten Frost schon winterfest sein. Rechen Sie den Rasen nach dem Mähvorgang und vor dem Wintereinbruch noch einmal gut ab, damit keine Blätter, Moose und Rasenreste zurückbleiben, die verrotten könnten und gönnen Sie Ihrem Rasen im Anschluss noch etwas Dünger oder bestreuen Sie ihn mit Kalk.
Gehölze müssen Sie spätestens im Oktober beschneiden, um sie fit für den Frühling zu machen, damit Sträucher, Obstbäume und andere Bäume genug Kraft für den Austrieb im Frühjahr haben. Doch auch andere Pflanzen müssen vor dem Winter beschnitten werden, die Hecke beispielsweise können Sie jetzt beschneiden und dann in Form bringen.
Wichtig beim Herbstschnitt ist, neben abgestorbenen und kranken Ästen auch sich überschneidende Äste und Triebe möglichst nah am Baumstamm abzuschneiden. Wenn Äste zu lang sind, können Sie diese abschneiden, optimalerweise direkt über einem jungen Trieb.
Nicht nur Gehölze, sondern alle Pflanzen und Gewächse müssen umsorgt werden. Das trifft vor allem auf kranke und befallene Pflanzen zu. Ausnahme: Stauden dürfen stehen bleiben, sofern diese gesund sind. Die Halme dienten Insekten als Winterquartier und ihre Samen Vögeln als Futter.
Ihren Kräutergarten ernten Sie jetzt zum letzten Mal. Im Anschluss an die Kräuterernte können Sie Lavendel, Oregano, Salbei und Thymian auch direkt zurückschneiden. Tomaten haben noch etwas Zeit und können bis zum Frost geerntet werden, Kohl und Wurzelgemüse auch noch ein paar Wochen länger.
Nicht alle Pflanzen im Beet oder im Topf sind winterhart. Beete decken Sie also am besten schon jetzt mit Laub, Reisig oder Mulch ab. Natürlich können Sie auch ein Gartenvlies nutzen, um Ihre Beete für den Winter abzudecken.
Kübelpflanzen, die Sie nicht reinholen können, damit diese an einem kühlen und dunklen Ort überwintern, müssen Sie sehr dick einpacken. Dafür stellen Sie die Kübelpflanze auf eine Styroporplatte. Besorgen Sie sich außerdem ein warmes Gartenvlies, mit dem Sie zunächst die Krone der Pflanze umwickeln. Im Anschluss können Sie Reisig um den Stamm legen und dann mit einer Noppenfolie den Topf einwickeln. Um diese Noppenschicht folgt dann noch ein Leinensack, mit dem Sie abschließend den gesamten Topf ummanteln. Alle Materialien, um Ihre Kübelpflanzen winterfest zu machen, finden Sie im Gartencenter. Immergrüne Gehölze im Topf und Kübel dürfen hingegen draußen überwintern, sie sollten allerdings im Schatten stehen, damit sie bei Sonnenschein kein Wasser aus dem Boden ziehen können. Denn auch wenn es absurd anmutet: Winterschäden sind oftmals Trockenschäden! Der Bund deutscher Baumschulen beispielsweise rät sogar dazu, an frostfreien Tagen gelegentlich zu gießen.
Alle nicht winterfesten Knollen – dazu zählen die Knollen von Gladiolen, Dahlien oder Bergonien – müssen Sie ausgraben. In trockenem Torf oder einer Kiste überwintern sie dann am besten im Keller.
Es gibt auch Knollen, die genau jetzt gepflanzt werden müssen. Das trifft für die ersten Frühblüher wie beispielsweise Krokusse, Tulpen, Narzissen, Hyazinthen oder Schneeglöckchen zu. Die Zwiebeln und Knollen können Sie noch bis zum ersten Frost pflanzen.
Nicht vergessen dürfen Sie Ihre Gartengeräte und Gartenmöbel – auch sie sollten gut gepflegt und geschützt in den Winterurlaub gehen. Gartengeräte sollten also jetzt gereinigt, repariert, eingeölt und dann trocken und frostfrei in der Gartenhütte, im Keller oder in der Garage verstaut werden. Das gilt auch für alle elektrischen Geräte wie Wasserpumpen oder Gartenpumpen.
Jetzt, wo Ihr Garten winterfest ist, können Sie sich in Ruhe auf Ihrer Terrasse entspannen! Wie das im Winter bequem möglich ist, lesen Sie zum Beispiel in unserem Beitrag Terrasse im Winter nutzen.
Bildquelle: Fotolia