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Endlich ist es soweit: Hobbygärtner können diesen Monat sprichwörtlich die Früchte Ihrer Arbeit ernten, denn August ist Erntezeit! Damit ist das Saisonende im Gemüsebeet allerdings längst nicht eingeleitet. Im Gegenteil! Frei nach dem Motto: „Im Nutzgarten geht noch was“ gibt es noch einige Gemüse- und auch Obstarten, die nur darauf warten ausgesät oder gepflanzt zu werden. Wir haben uns einmal in Deutschlands Gärten umgesehen und ein paar Tipps für Sie mitgebracht.
Beeren, Gurken, Auberginen oder Salat: Die Zeit ist reif für die selbst geerntete Sommerküche! Und die ist im August besonders vielfältig.
Nichts geht über saftige Beeren. Frisch vom Strauch direkt in den Mund, auf den Kuchen oder ins Marmeladenglas – von Beeren, zum Beispiel Brombeeren, haben Sie jetzt besonders viel, denn neue Früchte reifen im Hochsommer immer wieder nach. Achten Sie deshalb darauf, Brombeersträucher alle vier Tage durchzupflücken. Erntereif sind die Beeren, wenn sie sich tiefschwarz gefärbt haben. Auch sollten Brombeeren nicht mehr allzu hart sein. Treffen beide Parameter zu, ist genau der richtige Zeitpunkt zum Pflücken.
Schön ausgereift sind im August auch Auberginen. Zur Probe geben Sie sanften Druck auf das Gemüse: Gibt die Haut etwas nach, können Sie Ihre ersten Auberginen ernten. Höchste Zeit wird es, wenn die glänzende Schale langsam matt wird. Jetzt können die Auberginen zwar noch gegessen werden, doch sobald sich das Fruchtfleisch braun verfärbt und die Aubergine sehr weich ist, ist sie ‚überreif’. Das Gegenteil ist der Fall, wenn das Fruchtfleisch grünlich ist – in diesem Fall ist die Frucht tatsächlich noch nicht ausgereift und auf den Verzehr sollte verzichtet werden.
Im August ist auch die Zeit der Gurken. Und die wiederum sollten nicht zu lange an der Pflanze selbst reifen, da nachfolgende Blüten ebenso wie neue Früchte dann keine Chance mehr haben, zu gedeihen. Deshalb gilt bei Gurken die Faustregel: Lieber zu früh als zu spät ernten. Denn Gurken reifen sehr gut nach. Schlangen und Minigurken können Sie übrigens mehrmals die Woche abschneiden, bei Schälgurken sollten Sie zumindest so lange warten, bis sich die Schale ins gelbliche verfärbt. Um die empfindlichen ranken nicht zu beschädigen ist es wichtig, dass Sie Gurken immer abschneiden und nicht abpflücken.
Ihren Sommerporree wiederum sollten Sie direkt nach der Ernte verzehren, denn längeres Lagern bekommt dieser milden Porree-Sorte schlecht. Wenn Sie das Gemüse satzweise angebaut haben, können Sie die Ernte mit etwas Glück sogar bis in den Herbst verlängern.
Mit Tomaten ist es ja so eine Sache – müssen sie gekappt werden? Wann ist die beste Zeit? Und welche Triebe sind betroffen? Die richtige Zeit für das Beschneiden von Gemüsestauden, doch auch von Obstbäumen ist ein Kapitel für sich. Eines ist sicher: Im August sollten Sie sich auf jeden Fall um Ihre Tomaten kümmern! Und Auch Sauerkirsche und Walnuss sind jetzt reif für den richtigen Schnitt.
Schön, aber ein Erntekiller sind die Tomatenblüten. Da Tomaten bis zum ersten Frost blühen, verpassen viele den Zeitpunkt, den reifenden Früchten auf die Sprünge zu helfen. Doch reife Tomaten entwickeln sich nur noch jetzt, nach dem August entstehen aus den Blüten keine Früchte mehr. Deshalb kürzen Sie Ihre Pflanzen optimalerweise ein oder zwei Blätter oberhalb des jüngsten Blütenstandes. Diese Methode ist ein Wachstumsbooster für die verbliebenen Früchte.
Sauerkirschen haben eine Besonderheit: Sie fruchten ausschließlich an den einjährigen Trieben. Sobald Sie Im August Ihre hoffentlich üppige und saftige Ernte eingefahren beziehungsweise gepflückt haben, sollten Sie die Triebe daher abschneiden. Den Schnitt setzen Sie direkt oberhalb der ersten Verzweigung. Sie können natürlich im gleichen Arbeitsgang die Kronen mit auslichten – sprich Triebe, die hier sehr eng stehen, kappen. Das hat den Vorteil, dass Sie im Winter nicht noch einmal ran müssen.
Wenn am Walnussbaum ein Schnitt fällig ist, nutzen Sie dazu bitte den August. Das hat den Hintergrund, dass die Äste im Hochsommer am wenigsten bluten. Denken Sie dabei daran, dass Sie die Schnittwunden nicht unbehandelt lassen, sondern entsprechend verschließen.
Ernten heißt säen. Selbst im Erntemonat August gibt es noch einige Kandidaten im Nutzgarten, die sich über eine Aussaat freuen und Ihren Speiseplan bis in den Herbst hinein aufwerten. Manche Sorten wiederum müssen jetzt gesät werden, um Ihnen im Winter oder Frühling zu schmecken.
Haben Sie noch ein sonniges Plätzchen im Beet, säen Sie Ihren Feldsalat bis spätestens Monatsmitte. Setzen Sie die Samen gut eine Fingerkuppe tief aus und drücken Sie die Saatreihen im Anschluss an. Auf den Tisch kommt der Feldsalat dann im Herbst. Rucola oder Raute wiederum ist zwar streng genommen ein einjähriges Kohlgewächs, darf aber gerne auch als Salat angemacht und im Übrigen noch bis Ende August ausgesät werden.
Auch Kopfsalat und Pflücksalat reifen noch, wenn sie rechtzeitig ausgesät werden. Für den Kopfsalat müssen Sie sich sputen, die Samen sollten Anfang August ins Beet. Der Pflücksalat wie ‚Lollo rosso’ oder ‚Navara’ darf noch bis Anfang September auf die Aussaat warten. Erntereif sind beide Salatformen Ende Oktober.
Der Winterkopfsalat hingegen kann zwar in beiden Monaten, sprich August und September ins Beet gebracht werden – geerntet wird er jedoch erst im Mai. Ob ‚Green Mustard’ oder ‚Komatstuna’ – bereits im Februar bereiten Sie Ihren ersten Winterkopfsalat zu, wenn dieser unter Glas wächst.
Natürlich ist im August noch viel mehr los, wenn es um Ihren Nutzgarten geht. Hier die besten Tipps im Überblick:
Bildquelle: Adobe Stock