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Ein Garten im Wandel der Zeit

Darauf kommt es bei einem barrierefreien und altersgerechten Garten an

Ein eigener Garten wandelt sich nicht nur mit den Jahreszeiten, sondern auch mit seinen Nutzern. Sind die Kinder erst einmal aus dem Haus, steht ein robuster Spielrasen vermutlich nicht mehr an erster Stelle. Auch bedeuten neue Lebensphasen neue Herausforderungen an eine entspannte Gartennutzung. Denn mit zunehmenden körperlichen Einschränkungen oder für Menschen mit eingeschränkter Mobilität können schlecht geplante oder rutschige Terrassen ebenso zum Hindernis werden wie alte Gehwegplatten und eine schlechte Beleuchtung. Auch zu anspruchsvolle Beete und Pflanzen können die Gartennutzung extrem beeinträchtigen. Dabei ist das grüne Wohnzimmer gerade für Menschen, die weniger mobil sind und nur selten aus dem Haus kommen, ein wichtiger Quell für mehr Lebensfreude.

So wird der Garten barrierefrei

Geht es darum, den Garten barrierefrei anzulegen und rollstuhlgerecht zu gestalten, sind einige Faktoren zu berücksichtigen. Grundsätzlich können Sie sich an der DIN 18040 orientieren: Diese Norm legt wesentliche Anforderungen für barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen fest und macht darüber hinaus konkrete Angaben zu Steigungen und Wegbreiten. Natürlich spielen auch individuelle Faktoren eine wichtige Rolle bei der Planung. Davon abgesehen gibt es jedoch einige grundlegende Aspekte, die sich auch mit ihren persönlichen Wünschen gut vertragen.

1. Der schwellenlose Zugang zu Haus und Garten

Auch wenn es nur logisch ist, Stolperfallen zu vermeiden, sind Übergänge vom Haus zur Terrasse und von dort zum Garten nicht per se schwellenlos. Im Gegenteil. Dabei sollte jede Tür, die in den Außenbereich oder auf die Terrasse führt stufenlos sein. Existierende Schwellen lassen sich in der Regel gut mit beweglichen Edelstahlprofilen ausgleichen. Bei großen Höhenunterschieden helfen Rampen mit einer Steigung von maximal 6 Prozent. Wer neu baut, kann direkt auf Türschwellen verzichten.

2. Rangiermöglichkeiten berücksichtigen

Wer auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist, braucht Platz. Das gilt für die Terrasse ebenso wie für den Garten. Konkret heißt das: Wege und Durchgänge müssen schwellenlos und mindestens 90 Zentimeter breit sein. Terrassen wiederum sollten mindesten vier Meter breit sein, damit ihre Nutzer ausreichend Platz zum Rangieren und Wenden haben. Für Türen, die nach draußen führen gilt ebenso wie für befestigte Flächen vor einer Rampe ein Mindestmaß von 1,50 x 1,50 Metern.

3. Einzelne Flächen befestigen

Ein Rasen ist schön, aber für jegliche Gehhilfe sowie Rollstühle denkbar ungeeignet. Einzelne Bereiche des Gartens wie Terrasse, unterfahrbares Hochbeet oder Aussichtspunkt sollten daher mit rutschfesten Platten oder Steinen verbunden werden. Achten Sie bei der Materialauswahl bitte auf eine hohe Trittsicherheit und Rutschhemmung.

4. Obst und Gemüse auf Augenhöhe

Hochstämme sind insofern keine gute Idee, da man sie stehend – mitunter sogar auf einer Leiter stehend – abernten muss. Wer auf einen eigenen Obstgarten auch in höherem Alter oder mit körperlichen Einschränkungen nicht verzichten möchte, kann auf Spalierobst oder Obststräucher zurückgreifen. Auch vertikale Beete sind eine gute Idee, sie sehen nicht nur gut aus, sondern erleichtern die Gartenarbeit enorm. Ebenfalls praktisch, weil gut zugänglich, sind Hochbeete. Rollstuhlfahrer sollten jedoch darauf achten, dass diese seitlich angefahren werden können. Eine Alternative dazu sind übrigens sogenanntes Tischbeete: Wie ein unterfahrbares Waschbecken im barrierefreien Bad können Nutzer mit den Rollstuhl an diesem Beet quasi wie an einem Tisch sitzen.

5. Eine gute Sicht ist das A und O

Licht bietet Orientierung, Sicherheit und letztlich Atmosphäre. Für den barrierefreien Garten gilt einmal mehr, eine funktionale Beleuchtung zu gewährleisten. Das gilt für Wege ebenso wie für Schwellen, Rampen, Türen und Übergänge.

Bildquelle: Fotolia