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Jahrhundertsommer, Wetterextreme, Klimawandel – im vergangenen Sommer konnten Gartenbesitzer am eigenen Leib spüren, was es heißt, wenn die Sommer immer heißer und trockener und die Winter immer milder werden. Schädlinge, gelbe Rasenspitzen und Tomaten mit braunen Flecken sind erste Anzeichen dafür, dass der Garten leidet. Wetterextreme machen allen zu schaffen. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihr Obst, Gemüse und Ihren Rasen jetzt sinnvoll unterstützen können.
Trockenperioden werden in Deutschland zunehmen. Gießen wird daher noch wichtiger, als es sowieso schon ist. Allerdings kommt es nicht nur auf die Menge, sondern auch auf die richtige Tageszeit an. Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist morgens. Marja Rottleb, Gartenexpertin beim Naturschutzbund NABU beispielsweise rät im Deutschlandfunk dazu, die Morgenstunden zu nutzen, damit die Pflanzen tagsüber trocknen können. So bilden sich beispielsweise keine Pilze und das Wasser kann über den Tag gut versickern und von den Pflanzen aufgenommen werden. Zu jedem späteren Zeitpunkt besteht die Gefahr, dass die Blätter verbrennen – zudem verdunstet das Wasser tagsüber wesentlich schneller. Auch der Abend ist nicht ideal, weil Wasser in der Nacht Schnecken anzieht und sich zudem Pilze bilden, da sich die Feuchtigkeit aufgrund fehlender Sonneneinstrahlung zu lange hält.
Wenn auf eine lange Hitze- und Trockenperiode plötzlich sintflutartige Regengüsse folgen, kann es im Beet zu Erosion und Verschlämmungen kommen. Dagegen hilft nur mulchen. Zum Beispiel mit Rasenschnitt und anderen organischen Materialien. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Methode: Mulch bringt die Pflanzen schonmal über besonders heiße Tage.
Der Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg rät Hobbygärtnern, sich mit den oftmals ungebetenen Rasengästen wie Klee, Gundermann oder Ehrenmann zu arrangieren, statt ihnen den Kampf anzusagen. Das zumindest ist bienenfreundlicher, schließlich stehen die fleißigen Bestäuber dieser Tage bekanntermaßen unter besonders viel Stress. Wer trotz-dem nicht auf ein geordnetes Grün verzichten mag, sollte seinen Rasen nicht zu kurz mähen, von April bis August ausreichend düngen – zum Beispiel mit organischer Hornspäne oder Hornmehl – sowie gründlich und regelmäßig wässern.
Und was, wenn eine Trockenperiode droht? Bei einer Hitzewelle hat der Rasen richtig Durst, er braucht etwa zehn Liter pro Quadratmeter. Allerdings sollten Sie beachten, ob Sie dafür tatsächlich Trinkwasser nutzen dürfen. Bei hoher Hitzebelastung wird Leitungswasser nämlich knapp, so hatte jüngst die Stadt Münster ein Gießverbot mit Trinkwasser verhängt. Besser: Rechtzeitig Tonnen für Regenwasser aufstellen.
Der heiße Sommer 2018 war vermutlich kein Einzelfall – das Klima setzt den Pflanzen auf vielfältige Weise zu. Auch aktuell lassen sich bereits erste Anzeichen anhaltender Trockenheit ausmachen. Was das für die Zukunft bedeutet, wie Sie Ihren Garten „klimafest“ machen, erklärt der SWR-Experte Werner Ollig in diesem TV-Beitrag.