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Der Garten im Herbst mag Ruhe

Zugegeben, der ungewöhnlich grell-goldene Oktober führt Artikel unter der Headline „So machen Sie Ihren Garten winterfest“ scheinbar ad absurdum. Dennoch, es ist Herbst und der Natur, auch wenn sie gerade noch einmal eine zweite Runde dreht, geht langsam aber sicher die Puste aus. Der nächste Kälteeinbruch kommt bestimmt. Gut wenn Sie dann wissen, wie Sie Ihren Garten darauf vorbereiten möchten. Ein Weg könnte beispielsweise sein, einmal nichts zu tun. Klingt ebenfalls absurd? Ganz im Gegenteil!

Garten in Ruhe lassen heißt einen lebendigen Wintergarten genießen

Natürlich kann man jetzt langsam anfangen, Stauden zu beschneiden, Laub zu kehren und vieles mehr. Damit rauben Sie unterschiedlichen Vögeln, Insekten und anderen Tierarten jedoch wertvollen Lebensraum und bringen sich selbst um spannende Naturbeobachtungen im Winter. Denn viele Tiere überwintern in Gärten, wenn diese genügend Schutz bieten. Laub und Zweige zählen definitiv dazu. Auch legen einige Insekten ihre Larven auf vertrockneten Pflanzenresten ab, die beim Winterschnitt auf dem Kompost oder auf der Grünschnitt-Deponie landen würden.

Auch die oberen Erdschichten sind attraktive Rückzugsorte. Werden diese mit Vlies abgedeckt, um die Pflanzen vor Kälte zu schützen, wird auch das Winterhotel abgedeckt. Geschützt sind die Wurzeln Ihrer Stauden aber auch ohne derlei Abdeckungen. Gerade wenn Schnee fällt, wir der Boden mit Feuchtigkeit versorgt, das Wurzelwerk Ihrer Stauden optimal geschützt. Und schneebedeckte Zweige sind davon einmal abgesehen ein ganz zauberhafter Anblick!

Gleiches gilt für Väterchen Frost. Wenn Sie Stängel, Äste, Blätter und Rispen jetzt unberührt lassen, selbst wenn diese bereits vertrocknet sind, wird Sie der winterliche Frost schon bald in Staunen versetzen. Architektonische Meisterwerke und bizarre Fraktale in schimmerndem Silber sorgen in einem üblicherweise tristen Wintergarten immer wieder aufs Neue für AHA-Momente. Statt den Winter mit langem Warten auf die ersten Frühjahrsblüher zu verbringen, genießen Sie, wenn Sie sich dazu entschließen, Ihre Pflanzen stehen zu lassen, auch im Winter Abwechslung und Leben. Für viele Vögel, Mikroben und Schmetterlinge sind die Blätter übrigens nicht nur Schutz, sondern auch wertvolle Nahrung. Indem sie die Blätter fressen, machen sie den Garten ganz nebenbei fit für die kommende Saison.

Vögel im Winter brauchen einen Garten als Lebensraum

Je unberührter Ihr Garten, desto attraktiver ist er für Vögel, die Ihren Garten lebendig halten. Denn längst nicht jeden Singvogel zieht es in den Süden. Gerade die sogenannten Teilzieher wie das Rotkehlchen oder die Wanderdrossel bleiben gerne auch einmal zu Hause. Dann freuen sie sich, wenn sie in den heimischen Gärten noch alte Samenstände vorfinden. Auch überreife Beeren, die bis in den Winter hinein oftmals an Bäumen und Sträuchern verbleiben, sofern diese nicht beschnitten werden, sind echte Leckerbissen für Ihre gefiederten Besucher.

Übrigens: Sie können die daheim gebliebenen Vögel natürlich auch unterstützen, indem Sie dafür sorgen, dass diese ausreichend Wasser finden können. Ob Vogeltränke oder nicht weggeräumte Blumentöpfe und Schalen – zur wichtigen Wasserstelle kann Vieles werden. Achten Sie bitte nur darauf, dass Sie Eisschichten regelmäßig entfernen.

Unser Terralis-Tipp: Sie lieben den wilden Winter? Vögel und Co. sind bei Ihnen herzlich Willkommen? Dann finden Sie hier übrigens noch drei kreative Bastel-Ideen für dekorative Futterhäuschen. Viel Spaß und: Genießen Sie Ihren Garten. Was auch immer das Wetter bringt.

Bildquelle: Fotolia